

- 19.09.2025
- News
Das war der Deutsche Apothekertag 2025 Warkens geplante Apothekenreform
Eine Bundesgesundheitsministerin, die am offenen Gespräch mit der Apothekerschaft interessiert ist und ein „offenes Ohr“ zeigt, stellte auf dem deutschen Apothekertag 2025 in Düsseldorf kürzlich die Eckpunkte ihrer geplanten Apothekenreform vor.
Handelsübliche Skonti sollen wieder eingeführt werden, Präventionsleistungen in der Apotheke ausgebaut, Impfangebote erleichtert, Nullretaxationen aus formalen Gründen abgeschafft, die Abgabe von Rx-Arzneimitteln bei Patienten mit Dauermedikation vereinfacht und Notdienste besser vergütet werden – aber, die geplante Erhöhung des Apothekenfixums blieb vorerst aus. Nina Warken sprach sich dafür aus, die Honorarerhöhung „auf Wiedervorlage“ in das Jahr 2026 mitzunehmen – sobald sich die Kassen wieder stabilisiert hätten. Dass sich das Packungshonorar jetzt nicht als Sofort-Hilfe erhöht, ist für die Apothekerschaft sehr enttäuschend.
Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker machte aber deutlich, dass sie die geplanten Vorhaben des Koalitionsvertrages rasch umgesetzt haben möchte. Die Delegierten der Apothekerkammern und -verbände fordern daher in einer beschlossenen Resolution das Bundesgesundheitsministerium zu Nachbesserungen bei seinen Reformplänen auf. Die dazu ohne Gegenstimmen von den mehr als 300 Delegierten in Düsseldorf angenommene Resolution lautet:
„Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker greift das Angebot zum Dialog von Frau Gesundheitsministerin Warken auf und erwartet Nachbesserungen an den vorgestellten Eckpunkten.
Sie fordert die Bundesregierung und die Fraktionen der CDU/CSU und SPD auf, die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag unverzüglich umzusetzen: eine sofortige Erhöhung des packungsbezogenen Honorars für öffentliche Apotheken als Soforthilfe gegen das Apothekensterben. Ebenso fordern wir eine klare Ablehnung der Idee einer ‚Apotheke ohne Apotheker‘.
Wir erwarten von der Bundesregierung Verlässlichkeit, besonders in Zeiten großer Herausforderungen für unser Gesundheitssystem. Nur durch starke Apotheken vor Ort und eine stabile, wohnortnahe Arzneimittelversorgung können diese bewältigt werden.“
„Ich bin natürlich enttäuscht darüber, dass das Packungshonorar in diesem Jahr nicht mehr erhöht wird. Aber Frau Warken hat dennoch gezeigt, dass sie die pharmazeutischen Kompetenzen der Apotheker stärken und weiter ausbauen möchte. Sie zeigt, dass sie zuhört und gesprächsbereit ist: Denn Frau Warken ist persönlich beim DAT erschienen. Ich denke, dass die Punkte, die nicht jetzt direkt umgesetzt werden, immer noch verhandelbar sind“, bilanziert LAK-Präsident Dr. Martin Braun.